Wer wird Teamkollege von Bagnaia bei Ducati? Das sagen die Kandidaten

Der zweite Sitz im Ducati-Werksteam ist vakant und drei Fahrer fallen in die engere Auswahl - Wie sie ihre Zukunft kommentieren und was Gigi Dall'Igna wichtig ist

(Motorsport-Total.com) - Es ist das am heißesten diskutierte Thema in der aktuellen Silly Season der MotoGP: Wer wird 2025 Teamkollege von Francesco Bagnaia? Während der amtierende Weltmeister seinen Vertrag mit Ducati noch vor Saisonbeginn bis Ende 2026 verlängerte, ist der zweite Sitz im Werksteam weiterhin vakant.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia, Jorge Martin, Marc Marquez

Bagnaia ist gesetzt - wird Martin oder Marquez sein Teamkollege 2025? Zoom

Der Vertrag von Bagnaias Teamkollegen Enea Bastianini endet mit dieser Saison. Und er sieht sich harter Konkurrenz namens Jorge Martin und Marc Marquez ausgesetzt.

Sowohl 2022, als man Bastianini von Gresini ins Ducati-Werksteam beförderte, als auch im vergangenen Jahr gab man ihm den Vorzug, auch wenn er den Großteil der Saison verletzungsbedingt verpasste und Martin den Vizetitel holte.

Auch in dieser Saison liegt Martin nach vier Events punktemäßig vor Bastianini. Der Pramac-Pilot führt die WM-Tabelle vor Bagnaia an, Bastianini rangiert auf Platz drei. Zwei Podestplätze in Portimao und Austin konnte er bis dato verzeichnen.

"Es wird wichtig sein, stark zu starten", sagt er vor dem Wochenende in Le Mans. "Körperlich fühle ich mich gut und ich habe ein gutes Gefühl für das Motorrad. Mir fehlt noch ein wenig die Explosivität, aber es war wichtig, am Anfang nicht zu übertreiben und das Gefühl zurückzugewinnen. Es war ein guter Saisonstart."

Auf seine Zukunft angesprochen, ergänzt Bastianini im Gespräch mit Sky Italia: "Es wird bald eine Entscheidung fallen, aber ich bin entspannt." Ducati will eine Entscheidung laut eigener Aussage beim Heimrennen in Mugello Anfang Juni verkünden.

Martin: Werksteam der logische nächste Schritt

Ob die Wahl diesmal auf Martin fallen wird? Der Spanier selbst sagt: "Ich für meinen Teil bin wirklich glücklich, wo ich bin, aber wenn man bedenkt, dass ich während meiner gesamten MotoGP-Karriere in der Ducati-Familie aufgewachsen bin, wäre der nächste natürliche Schritt, ins offizielle Werksteam aufzusteigen."

"Ich war 2022 wirklich nah dran. Auch letzte Saison war es bis zum letzten Rennen möglich. Es ist mein Ziel, dorthin zu kommen, und ich hoffe, dass ich es bald erreichen kann, aber wenn nicht, werden wir sehen, was passiert", hält sich Martin auch die Option eines Markenwechsels für die Saison 2025 offen.


Fotostrecke: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen MotoGP-Piloten

Im Kampf um den Werksplatz bei Ducati könnte ihm Marquez gefährlich werden. Nach elf Jahren bei Honda fährt er die Desmosedici - wohlbemerkt das Vorjahresmodell - noch nicht lang, feierte in Jerez mit Platz zwei aber sein erstes Grand-Prix-Podium.

"Ich komme hier in einer ganz besonderen Situation an", sagt er am Donnerstag in Le Mans. "Jetzt fühle ich mich Schritt für Schritt besser auf der Strecke, ich fühle mich stärker und viel zuversichtlicher, und das war mein Ziel für dieses Jahr."

"Natürlich wäre es 2025/26, wenn ich so weitermache, ein anderes Ziel. Das Ziel wäre, um die Meisterschaft zu kämpfen. Und wenn man um die Meisterschaft kämpfen will, muss man das neueste Material in seinem Motorrad haben, um mehr Chancen zu haben." Das bekäme Marquez im Werksteam natürlich.

"Aber wenn ich auf der Rennstrecke schneller werde, habe ich mehr Möglichkeiten für meine Zukunft. Und wenn ich die Chance habe, werde ich mich für das Beste entscheiden."

Wen bevorzugt Bagnaia als Teamkollegen?

Bei Gresini pilotiert Marquez das Weltmeisterbike von 2023 und kann mit dem Nachfolger, auf dem Bagnaia und Martin sitzen, (noch) mithalten. Sowohl für ihn als auch für die Satellitenmannschaft von Gresini ist die Zusammenarbeit ein Glücksgriff.

Marquez hatte aber von vornherein vor, nur ein Jahr zu bleiben, um dann wieder in einem Werksteam anzudocken. Für Gresini-Teamchef Nadia Padovani wäre es freilich "wunderbar", wenn er doch bleiben würde, sagt sie gegenüber Marca, "aber der Vertrag läuft ein Jahr, also werden wir sehen, was Marc vorhat."


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Marc Marquez

Und Bagnaia? Die Frage, wen er für das nächste Jahr als Teamkollegen bei Ducati bevorzugen würde, hat der Italiener in den vergangenen Wochen schon einige Mal gehört, so auch am Donnerstag. Dabei ist ihm wichtig, eines klarzustellen.

"Ich habe dieser Tage ein Video gesehen, in dem ein Journalist sagt, er habe gehört, das ich Marc nicht im Werksteam haben will, aber das ist völliger Quatsch", so Bagnaia.

"Es ist mir egal. Ich will einfach alle schlagen, immer der Beste sein und so weitermachen wie bisher. Ehrlich gesagt habe ich keine Präferenz. Ich arbeite gut mit Enea zusammen, und wenn das Team den Teamkollegen wechselt, müssen wir von vorne beginnen. Aber mein Ziel ist, in jedem Fall stärker zu sein."

Das letzte Wort in puncto Fahrerwahl hat Ducati-Rennchef Gigi Dall'Igna. Er sagt im Interview mit MotoGP.com: "Es ist eine wirklich schwierige Entscheidung. Ich denke, es ist wichtig, nicht nur die Rennen 2024, sondern die komplette Geschichte all unserer Fahrer zu berücksichtigen. Wie gesagt, es ist schwierig."

"Alle drei Fahrer sind echte Champions. Also schauen wir mal. Wir müssen mit allen Fahrern fair sein, um ihnen die Chance zu geben, das für sie bestmögliche Bike zu finden, sofern es keine Ducati ist. Der Zeitrahmen bis Mugello erscheint mir angemessen."

Folgen Sie uns!

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!